Louis Kawasaki ER-6n â Louis Spezial-Umbau
Kaum wiederzuerkennen: Der Extrem-Umbau der Louis Schrauber-Crew macht aus dem Alltagsmoped ER-6 ein hochkarÀtiges Showbike.


Kawasaki ER-6n
Ob in der Fahrschule oder als Alltagsbegleiterin, die ebenso praktische wie hĂŒbsche ER-6 ist seit Jahren sehr beliebt und Kawasakis Topseller.
Extravagant â Louis Kawasaki ER-6nÂ
Die Kawasaki ER-6 ist ein echtes Erfolgsmodell. Mittlerweile fahren rund 25.000 StĂŒck allein auf Deutschlands StraĂen. Und das nicht ohne Grund: FĂŒr den recht gĂŒnstigen Kaufpreis bekommt man ein 72 PS starkes und ausgereiftes Allround-Motorrad. Mit der gebotenen Leistung und den lediglich 206 kg Gewicht kann man insbesondere auf LandstraĂen jede Menge SpaĂ haben. Die ebenfalls angebotene 48 PS-Variante erweitert den Kreis der potentiellen KĂ€ufer mit Fahrschulen und AnfĂ€ngern enorm.
Da erscheint es wie grober Unfug, wenn die Louis Schrauber-Crew schon wieder so ein harmonisches Bike umbaut. Doch die Jungs haben da etwas entdeckt: Unter diversen Abdeckungen, Haltern und Verkleidungen versteckt sich bei dem seit 2012 angebotenen Modell ein wunderschön gezeichneter Rahmen. Einer, der auch aus einer Edelmanufaktur wie z.B. Spondon stammen könnte. Und der ist viel zu schade fĂŒr ein derartiges Inkognito-Dasein. So wurde er von allem befreit, was seine Sichtbarkeit hemmt. Und weil sie gerade dabei waren, entfernten die Profis auch alles, was irgendwie zu klobig oder ĂŒberflĂŒssig erscheint. Kurz gesagt: Es blieben Rahmen, RĂ€der, Schwinge, Gabel und Motor ĂŒbrig.



Alles Handarbeit: Verkleidung, Tank, Sitzbank
Darauf baute Metall-Guru Friedhelm Lammers nach Vorgabe der Schrauber-Crew ein komplett neues Alu-Bodywork aus Verkleidung, Tank, Sitzbank und vorderem Schutzblech auf. Der Einmann-Sitzhöcker machte die KĂŒrzung des Rahmenhecks nötig. Letzteres natĂŒrlich mit dem vorherigen âGoâ vom TĂV-PrĂŒfer des Vertrauens. Seiner Hauptrolle gemÀà bekam der gecleante Rahmen eine knallig rote Lackieung. Diese Aufgabe und ebenso die dezente Farbanreicherung der Alu-Teile ĂŒbernahm, wie schon bei der Dominator, kein Geringerer als Danny Schramm.
Durchgeknallt: ER-6 mit Lachgaseinspritzung
Zur extravaganten Erscheinung mĂŒssen auch die inneren Werte passen. Als eine Art GeigerzĂ€hler, wenn es um das Auffinden von Motorleistung geht, gilt Ulf Penner aus Bremen. Mittels einer angepassten AnsaugbrĂŒcke aus einer Kawa ZX-10, scharfen Nockenwellen, bearbeitetem Zylinderkopf, hochverdichtenden Schmiedekolben und einem Power-Commander machte er aus den 72 Serien-PS exakt 99,9. Als wenn das nicht genug wĂ€re, beschlossen die Schrauber-Crew und Ulf, zusĂ€tzlich eine Lachgaseinspritzung zu montieren. Theoretische Mehrleistung: bis zu 40 weitere PS. Der LeistungsprĂŒfstand zeigte 130 PS an â fĂŒr etwa zwei Sekunden. Dann riss ein Pleuel, und verwandelte den kompletten Motor in Altmetall. Um das nicht zu wiederholen, lieĂ man es beim Ersatzmotor bei 101,5 PS bewenden.


Endmontage: Feines Zubehör fĂŒr die Edel-Kawasaki
So ging die Schrauber-Crew schlieĂlich an die Endmontage des Bikes. In die Verkleidung wurden eine MRA-Spoilerscheibe und ein Mini-Hauptscheinwerfer eingepasst. Die Auspuffanlage besteht aus Shark-KrĂŒmmern, die mit dem Conic-Endtopf einer Suzi GSX-R (ebenfalls von Shark) kombiniert wurden. Daher ohne EG-BE und leider nicht bzw. nur per Einzelabnahme fĂŒr den öffentlichen StraĂenverkehr zulĂ€ssig. Die wunderschöne FuĂrastenanlage lieferte Gilles Tooling, Motogadget steuerte die Micro-Lenkerschalter samt Steuereinheit, die Griffe sowie die Lenkerendenblinker und -Spiegel bei. Von LSL stammen der Stummellenker und die Hebel. In der Mitte des Cockpits thront ein einzelnes Multifunktions-Instrument von T&T und informiert ĂŒber alles, was man wissen muss. Ein RĂŒcklicht fehlt ĂŒbrigens nur scheinbar, es findet sich sogar doppelt in den Blinker-RĂŒcklicht-Kombis von Kellermann. Ein echtes SchmuckstĂŒck ist die vernickelte Antriebskette von D.I.D, ebenso wie die Reifen-Winkelventile von Ariete. Die Lachgas-Einspritzung von Nitrous-Express lĂ€sst sich bedarfsweise ĂŒber einen Foliatec-Schalter mit Not-Aus-Funktion bedienen. Ganz unsichtbar im HeckbĂŒrzel ist ein ultrakompakter Lithium-Ferro-Akku von MBF verbaut.